Japanische Schriftzeichen

Japan ist bekannt für seine einzigartige und faszinierende Schrift. Erfahre auf dieser Seite wie Japanische Schriftzeichen funktionieren, deren Bedeutung und wie du sie am besten lernst.

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Siegel die neogengo auszeichnen

Japanische Zeichen

Wie funktionieren japanische Schriftzeichen?

Stell dir vor, du öffnest ein japanisches Buch oder eine Zeitschrift. Was siehst du dann? Da sind viele verschiedene Zeichen, wie zum Beispiel diese: あア亜

Insgesamt gibt es bei Japanisch drei verschiedene Schriftsysteme: Hiragana, Katakana und Kanji.

Jedes Schriftsystem hat individuelle Eigenschaften und Anwendungsfälle. Oftmals findest Du in einem einzigen Satz oder sogar in einem Wort, Zeichen von zwei oder drei dieser Schriftsysteme.

Aber wie funktioniert die japanische Schrift eigentlich?

Die japanische Schrift ist eine Mischung aus Logogrammen („kleine Bildchen“) und Silben. Dadurch können komplexe Informationen sowohl visuell als auch phonetisch übermittelt werden. Jedes Zeichen hat seine eigene Aussprache und Bedeutung. Man kann sie einzeln verwenden oder kombinieren, um Worte oder Sätze zu bilden.

Hiragana, Katakana, and Kanji

Anstelle der lateinischen Buchstaben (wie bei uns) gibt es bei Japanisch die folgenden drei Schriftsysteme:

  • Hiragana
  • Katakana
  • Kanji

Hiragana: Die grundlegende Silbenschrift. Hiragana-Zeichen haben eine kurvige/fließend Form und werden für Grammatikpartikel, Wortendungen und spezielle einzelne Wörter verwendet, für die es kein Kanji-Zeichen gibt.

Katakana: Im Vergleich zu den Hiragana eher eckige Form. Verwendung hauptsächlich für Fremdwörter, ausländische Namen/Wörter/Orte/Personen, sowie zur Hervorhebung von Text

Kanji: Komplexe Zeichen, die ursprünglich aus China kommen. Jedes Kanji hat eine oder mehrere Bedeutungen und kann verschiedene Aussprachen haben.

Japanisches Alphabet

Im Deutschen haben wir ein Alphabet mit 26 Buchstaben. Doch bei Japanisch wird stattdessen ein System von Silben verwendet, das in die oben genannten Hiragana und Katakana unterteilt ist. Schau mal auf dieser Seite vorbei für genauere Infos zu den Silben-Alphabeten und wie du sie am besten lernst.

Japanische Schrift

Japanerin zeichnet japanische Schriftzeichen

Warum lesen Japaner von rechts nach links?

Die traditionelle Leserichtung der japanischen Schrift ist von oben nach unten und von rechts nach links. Doch warum ist das so?

Diese Leserichtung hat historische Wurzeln. Ursprünglich wurden chinesische Texte, von denen viele kulturelle und religiöse Texte in Japan waren, in dieser Richtung geschrieben. Als die Japaner anfingen, ihre eigene Literatur zu schreiben, behielten sie diese Tradition bei.

Heutzutage findet man diese Leserichtung vor allem in Büchern, Zeitschriften und Mangas.

Zeitgenössische Medien wie Websites oder internationale Publikationen folgen oft der westlichen Horizontalrichtung von links nach rechts.

Japanische Schriftart

Die japanischen Schriftarten ist vielfältig, genau wie die Sprache selbst. Es gibt etliche verschiedene Schriftarten mit ihren eigenen kleinen Unterschieden und Stilen.

Manche sind eher formell und werden für offizielle Dokumente benutzt, während andere lockerer und künstlerischer sind, zum Beispiel für Werbung oder kreative Anwendungen.

Möchtest du für Word etc. eine japanische Schrift nutzen? Hier sind drei Vorschläge:

Ein bekanntes Beispiel ist die „Kaisho“-Schriftart. Sie ist klar und leicht zu lesen.

Gyosho“ hingegen ist etwas kursiver und zeigt mehr Bewegung.

Sosho“ ist eine fließende und kalligraphische Schriftart.

Kanji

Japanische Schriftzeichen (Kanji-Tabelle)

Kanji sind faszinierend, oder?

Sie sind ebenso komplex wie beeindruckend, und sind tief in der japanischen Tradition verwurzelt.

Bedeutung japanische Schriftzeichen

Bestimmt kennst du das Gefühl, wenn du ein Kanji vor dir hast und dich fragst: „Was bedeutet das?

Jedes Kanji hat nicht nur eine, sondern manchmal mehrere Bedeutungen und kann je nach Kontext unterschiedlich interpretiert werden.

Zum Beispiel bedeutet das Kanji „山“ Berg und „川“ Fluss. Aber wenn man tiefer in die Etymologie dieser Zeichen eintaucht, entdeckt man faszinierende Geschichten und Entwicklungen, die über Jahrhunderte zurückreichen.

Japanische Zeichen mit Bedeutung

Lass uns mal einige Kanji genauer schauen:

  • 愛 (Ai): Liebe: Ein Kanji, dass die tiefen Emotionen und Verbindungen zwischen Menschen symbolisiert.
  • 夢 (Yume): Traum: Im Japanischen nicht nur die Erlebnisse im Schlaf, sondern auch Repräsentation unserer Hoffnungen und Wünsche
  • 力 (Chikara): Kraft oder Energie: Ein Begriff, der die physische oder innere Stärke einer Person beschreibt.

Japanische Schriftzeichen Liste

Es gibt tatsächlich über 50.000 Kanji-Zeichen, aber nur ein kleiner Teil davon wird im Alltag verwendet. In Japan benutzt man normalerweise etwa 2.000 bis 3.000 Kanji-Zeichen.

Es gibt lange Tabellen zu den japanischen Schriftzeichen. Doch hier sind ein paar gängige und interessante Beispiele:

  • 水 (Mizu): Wasser
  • 火 (Hi): Feuer
  • 風 (Kaze): Wind
  • 木 (Ki): Baum
  • 心 (Kokoro): Herz

Schöne japanische Schriftzeichen

Einige Kanji sind einfach wunderschön anzusehen! Hier sind ein paar Beispiele für solche „schönen“ Kanji:

  • 輝 (Kagayaki): Glanz, Leuchten.
  • 静 (Sei)“: Ruhe und Stille. Es hat eine beruhigende Ausstrahlung und wird oft im Zusammenhang mit Meditation oder Entspannung verwendet.
  • 舞 (Mai): Tanz. Ausdruck von Bewegung und Lebendigkeit.

Kanji lernen

Kanji sind der Nummer 1 Grund, welcher Dich davon abhält fließendes Level zu erreichen. Und das nicht ohne Grund:

  • Es gibt SEHR viele Kanji. Um authentische japanische Texte lesen zu können, benötigt man rund 2.000 Kanji
  • Viele dieser Kanji sind sehr komplex (10, 15 oder sogar 20 Striche)
  • Die Kanji sehen sich untereinander oft ähnlich und sind kaum zu unterscheiden

Die herkömmliche Methode um Kanji zu lernen sieht folgendermaßen aus: Einige Kanji werden gezielt ausgewählt (oft orientiert man sich hierbei an der Häufigkeit mit der die Kanji auftauchen) und dann wiederholt geschrieben. Einige dutzende oder hunderte Male.

Diese Methode funktioniert ganz gut, für die ersten 200 oder 300 Kanji mit wenigen Strichen (一 二 三 四 木 森 山 心 etc.). Doch sobald die Kanji ein bisschen komplexer werden (und das sind die meisten), stößt man mit der Methode sehr schnell an seine Grenzen (感 素 情 晴).

Wie gesagt sind in der Praxis rund 2.000 Kanji nötig. Nur 300, oder auch 500 Kanji zu lernen hat so gut wie keinen praktischen Nutzen. Selbst wenn Du Dich hierbei auf die häufig vorkommenden Kanji fokussiert, werden in jedem Satz 1-2 Kanji auftauchen die Du nicht kennst. Und diese verhindern dann, dass Du den Text verstehen und lesen kannst.

Aus meiner Erfahrung gibt es 2 Wege um mit den Kanji fertig zu werden:

1. Die Heisig-Methode

Hierbei werden Mnemotechniken bzw. Eselsbrücken zum Lernen der Schreibweise genutzt. Die Kanji werden in einzelne Bestandteile zerlegt und dann über eine Story wieder zusammengesetzt. Wenn Du Heisig googelst, wirst Du sein Buch und auch viele Anleitungen finden.

Um die Schlagkraft der Methode an einem Beispiel klarzumachen: Ich habe hiermit mit einem täglichen Zeitaufwand von knapp 2h jeden Tag 30 neue Kanji gelernt, sowie die bereits gelernten wiederholt. Nach einem Monat konnte ich also 900 Kanji strichgenau und fehlerfrei aufschreiben. Und dies ist für jeden möglich.

2. Kanji-Lesungen lernen durch VIEL lesen

Eine weitere Möglichkeit: Du verzichtest darauf die strichgenau Schreibweise der Kanji zu lernen (für die meisten sowieso nicht nötig, da der Großteil der schriftlichen Kommunikation auch in Japan digital abläuft = Tippen am PC oder Handy).

Stattdessen liest Du SEHR viel. Und zwar Texte bei denen über den Kanji die Hiragana stehen (sogenannte Furigana). Hierbei absorbierst Du die Lesungen der einzelnen Kanji und Wörter automatisch.

Unterschied chinesische und japanische Schriftzeichen

Chinesische und japanische Schriftzeichen, symbolisiert durch 2 Hände

Wer hat die japanische Schrift erfunden?

Die Geschichte der japanischen Schrift ist eng mit der chinesischen verbunden.

Kanji sind die chinesischen Schriftzeichen, die im Japanischen verwendet werden. Sie wurden vor mehr als 1.000 Jahren aus China eingeführt. Während der Tang-Dynastie in China (618-907 n. Chr.) gab es intensive Kontakte zwischen China und Japan, insbesondere auf kultureller und intellektueller Ebene.

Zu dieser Zeit wurden viele chinesische Bücher nach Japan importiert, die die japanischen Gelehrten dazu veranlassten, chinesische Schriftzeichen in ihre eigene Sprache zu übertragen.

Aber im Laufe der Zeit haben sich die Schriftzeichen in Japan weiterentwickelt und sind zu eigenständigen japanischen Zeichen geworden.

Es war nicht so, dass jemand einfach beschlossen hat, eine „japanische Schrift“ zu erfinden. Es war eher ein Prozess, bei dem die chinesischen Zeichen nach und nach a die Bedürfnisse und die Sprache Japans angepasst wurden.

Hiragana und Katakana, die wir heute kennen, sind aus vereinfachten chinesischen Zeichen entstanden.

Wie viele japanische Schriftzeichen gibt es?

Insgesamt gibt es Tausende von Kanji, die in der japanischen Sprache verwendet werden. Aber keine Sorge, du musst nicht alle lernen, um in Japan zu kommunizieren! Für den Alltag reichen etwa 2.000 Kanji aus. Weniger Schriftzeichen zu lernen (z.B. nur 500 oder 1.000) hat so gut wie keinen praktischen Nutzen.

Dazu kommen noch die Hiragana und Katakana, von denen es jeweils 46 grundlegende Zeichen gibt. Diese werden zusammen mit Kanji verwendet, um die japanische Grammatik und Aussprache darzustellen.

Welche japanische Schrift lernen?

Schuhe vor dem Wort

Welche Schriftarten zu lernen solltest hängt von deinem Ziel ab

Bevor du entscheidest, welche jap. Schriftzeichen du lernen möchtest, solltest du dir klar darüber werden, was dein Ziel ist.

Wenn du nur eine kurze Reise nach Japan planst und dafür einige grundlegende Phrasen lernen möchtest, kannst du komplett auf das Erlernen der japanischen Schrift verzichten. Oder du lernst hierfür nur die Silbenalphabete Hiragana und Katakana.

Wenn es Dir ausschließlich darum geht, Dich verbal auf Japanisch zu verständigen, kann auch eine Option sein, die Kanji gezielt beim Lernen auslassen:

Diese Option mag für Dich ein wenig abwegig klingen. Ist aber aus meiner Sicht deutlich besser als zu versuchen die Kanji durch wiederholtes Schreiben zu lernen. Du darfst Dir selbst einmal die Frage stellen: Brauchst Du die Kanji überhaupt?

Wenn es Dir „nur“ um das fließende Sprechen und Verstehen geht, kannst Du die Kanji auch komplett ausklammern. Lesen ist tatsächlich eine sehr effiziente Methode um Vokabular aufzubauen und auch ein Gefühl für japanische Satzstrukturen zu bekommen. Doch du kannst auch ohne Kanji-Kenntnisse lesen, indem du spezielle Tools nutzen, welche über den Kanji kleine Hiragana anzeigen (sogenannte Furigana).

Wenn du planst, eine Weile in Japan zu bleiben, sei es zum Arbeiten oder Studieren, dann ist es eine gute Idee, sowohl Hiragana und Katakana als auch 2.000 Kanji zu lernen. Nur so kannst du Texte lesen, Verträge verstehen und dich vollständig in die japanische Gesellschaft einzufügen.

Schaue mal auf dieser Seite vorbei, um zu erfahren, wie du als Anfänger Japanisch lernst.

Starte mit den Kana und lerne dann ggf. noch Kanji

Egal, was dein Ziel ist, ein guter Startpunkt ist immer, mit den Kana anzufangen. Diese Silbenschriften sind einfacher zu lernen und werden dir eine solide Grundlage für die japanische Sprache geben. Konkrete Lerntools fürs Erlernen der Kana und auch eine Tabelle aller Hiragana und Katakana findest du hier.

Wenn du dich mit den Kana wohl fühlst und es dir wichtig ist zukünftig ohne Hilfsmittel japanische Texte lesen zu können, kannst du damit anfangen, die Kanji zu lernen. Das Wichtigste ist, dass du hierbei geduldig bist und dich Stück für Stück vorarbeitest.

Wenn du täglich eine Dreiviertel Stunde Zeit hast, kannst du in etwa 9 Monaten die Bedeutung und Schreibweise von 2.000 Kanji lernen.

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