Japanische Schriftzeichen

Bestimmt hast Du schon gemerkt, dass japanische Schriftzeichen anders aussehen als unsere lateinischen Buchstaben. Zum Beispiel: あア亜

Irgendwo hast Du vielleicht auch gehört, dass es drei verschiedene Schriftsysteme und tausende von Schriftzeichen gibt. Also fragst Du Dich:

  • Was genau ist der Unterschied zwischen den drei Schriftsystemen?
  • Braucht man die alle überhaupt?
  • Wie soll man die alle lernen?

Die Antworten auf diese Fragen wirst Du auf dieser Seite finden.

Unterscheidung und Anwendung der drei Schriftsysteme

Anstelle des lateinischen Alphabets (wie bei uns) gibt es bei Japanisch die folgenden drei Alphabete:

  • Hiragana
  • Katakana
  • Kanji

Wenn Du japanische Texte liest wirst Du auf alle drei Schriftsysteme treffen. Jedes Schriftsystem hat individuelle Eigenschaften und Anwendungsfälle. Oftmals findest Du in einem einzigen Satz oder sogar in einem Wort Zeichen von zwei oder drei dieser Schriftsysteme.

Wenn Du japanische Schriftzeichen lernen möchtest, empfehle ich Dir zunächst die Hiragana und dann direkt im Anschluss die Katakana zu lernen.

Kanji

Japanische Schriftzeichen (Kanji-Tabelle)

Kanji sind die chinesischen Schriftzeichen, die im Japanischen verwendet werden. Sie wurden vor mehr als 1.000 Jahren aus China eingeführt. Während der Tang-Dynastie in China (618-907 n. Chr.) gab es intensive Kontakte zwischen China und Japan, insbesondere auf kultureller und intellektueller Ebene. Zu dieser Zeit wurden viele chinesische Bücher nach Japan importiert, die die japanischen Gelehrten dazu veranlassten, chinesische Schriftzeichen in ihre eigene Sprache zu übertragen.

Es gibt viele tausende Kanji-Zeichen. Rund 2.000 davon sind für den allgemeinen Sprachgebrauch festgelegt worden. Diese „Standard-Kanji“ müssen beherrscht werden um in der japanischen Sprache voll funktionsfähig zu sein.

Kanji werden in verschiedensten Wortarten verwendet. Zum Beispiel wird das Kanji-Zeichen für „Baum“ als „木“ geschrieben und das Kanji-Zeichen für „Essen“ als „食“ geschrieben. In vielen Fällen bilden Kanji den Wortstamm und erhalten dann noch in Form von Hiragana eine grammatikalische Endung. Beispiel: きました. 行 steht für „gehen“ und das きました drückt die Vergangenheitsform aus, so dass die Bedeutung dann „ging“ ist.

Kanji werden auch oft für Namen,  insbesondere Familiennamen genutzt. Zum Beispiel kann der Name „田中“ (Tanaka) aus den Kanji-Zeichen für „Reisfeld“ und „Mitte“ zusammengesetzt werden.

Um Japanisch lesen und schreiben zu können, benötigst Du rund 2.000 Kanji. Weniger Schriftzeichen zu lernen (z.B. nur 500 oder 1.000) hat so gut wie keinen praktischen Nutzen.

Erfahre hier wie Du 2.000 Kanji mühelos und in wenigen Monaten lernst.

Hiragana:

Japanische Schriftzeichen (Hiragana-Tabelle)

Es gibt insgesamt 46 Hiragana. Jedes Zeichen steht für eine Silbe. Also zum Beispiel a, e, ka, ki, gu, … Charakteristisch für die Hiragana ist deren einheitliche und abgerundete Form. Hiragana werden vielfältig verwendet. Hier einige Beispiele:

  1. Grammatik: Hiragana wird häufig zur Kennzeichnung der Grammatik verwendet, insbesondere für Partikeln, Endungen von Verben und Adjektiven sowie für Hilfsverben. Beispiel: 行く (der erste Buchstube ist ein Kanji, das angehängte ist ein Hiragana und bildet die grammatikalische Endung )
  2. Furigana: Hiragana wird auch oft verwendet, um die Lesung (also die Aussprache) von Kanji-Zeichen anzugeben. Die Hiragana werden in kleiner Schrift über die Kanji geschrieben. Dies wird als Furigana bezeichnet und hilft insbesondere jüngeren Lesern oder Anfängern, schwierige Kanji zu lesen und zu verstehen.
  3. Wörter, die nicht durch Kanji ausgedrückt werden können: Es gibt viele Wörter, die nur in Hiragana geschrieben werden, da es kein entsprechendes Kanji-Zeichen dafür gibt. Zum Beispiel „いいえ“ (iie) = Nein.
  4. Schriftstil: Hiragana wird auch in der japanischen Kalligraphie oder als dekoratives Element in der Kunst verwendet.

Katakana:

Japanische Schriftzeichen (Katakana-Tabelle)

Genau wie für die Hiragana, gibt es auch beim Schriftsystem Katakana 46 Silbenzeichen. Im Unterschied zu Hiragana ist ihre Form jedoch einfacher und geradliniger. Beispiele für die Verwendung von Katakana:

  1. Fremdsprachige Wörter und Namen: In der japanischen Sprache gibt es viele Wörter, die aus anderen Sprachen stammen, insbesondere aus dem Englischen. Um diese Lehnwörter in den Text einzufügen, wird Katakana verwendet. Zum Beispiel wird das englische Wort „computer“ im Japanischen als „コンピューター“ (konpyuutaa) in Katakana geschrieben.
  2. Geräusche oder Lautmalerei: Lautmalereien (Auch „Onomatopoeia“ genannt), sind ein wichtiger Bestandteil der japanischen Sprache und Schrift. Zum Beispiel wird das Geräusch eines Telefonklingelns als „リンリン“ (rinrin) in Katakana geschrieben.
  3. Betonung oder Hervorhebung von bestimmten Wörtern. Um in einem Text ein bestimmtes Wort oder eine Phrase betonen möchte, kann man diese in Katakana schreiben.

Wenn Du erfahren willst wie Du die Hiragana und Katakana schnell und einfach lernst, dann schaue Dir diesen Artikel an.

Romaji

Lateinische Buchstaben

Mit Romaji ist die lateinische Schreibweise von Japanischen Wörtern gemeint. Also die Verwendung von lateinischen Buchstaben, um japanische Wörter und Sätze zu schreiben. Die Verwendung von Romaji ist insbesondere für Nicht-Muttersprachler hilfreich, die das japanische Schriftsystem nicht beherrschen, da die lateinischen Buchstaben einfacher zu lesen und auszusprechen sind.

Beispiele für die Verwendung von Romaji:

  1. Japanische Sprachlehrbüchern
  2. Verkehrsschildern
  3. Menüs von Restaurants, die japanische Gerichte anbieten
  4. Japanische Musik- und Unterhaltungsindustrie verwendet, um den internationalen Markt zu erreichen.

Die Verwendung von Romaji ist jedoch begrenzt und kein vollständiger Ersatz für die Verwendung von Hiragana, Katakana und Kanji. Rein durch Romaji können Wörter die zwar gleich gesprochen, aber unterschiedlich geschrieben werden, nicht ausgedrückt werden. (sogenannte Homophone). Beispiel: „kami“ (神 – Gott) und „kami“ (紙 – Papier) haben im Japanischen unterschiedliche Kanji-Zeichen, werden durch Romaji aber gleich geschrieben.

Insgesamt sind Romaji eine nützliche Ergänzung zum japanischen Schriftsystem. Insbesondere wenn man gerade erst mit dem Erlernen der Sprache beginnt oder sie nicht fließend beherrscht.

Japanische Schriftzeichen lesen und schreiben als wäre es Deutsch

Um voll funktionsfähig in der Japanischen Sprache zu sein, führt kein Weg am Lernen der Schriftzeichen vorbei. Doch wenn Du die Zeichen einmal gelernt hast und dann im Anschluss Lesepraxis gesammelt hast, wirst Du schon bald in der Lage sein Japanisch zu lesen und zu schreiben als wäre es Deutsch:

Du kennst die Bedeutung und Lesung aller Zeichen, kannst sie sicher unterscheiden, lesen und schreiben.

Wenn Du Dich fragst wie der Fahrplan aussieht um dorthin zu gelangen, dann kann ich Dir meine Fallstudie für Japanisch-Lernende ans Herz legen. Dort erfährst Du alles was Du brauchst um genau dorthin zu kommen.

Den Link findest Du rund im diesen Artikel oder Du klickst einfach hier.