Typische Fehler beim Japanisch lernen
Da ich selbst von null an Japanisch gelernt habe, habe ich sehr viel ausprobiert. Jetzt im Rückblick kann ich beurteilen, welche Dinge gut und welche Dinge gar nicht funktioniert haben. Das heißt welche Fehler ich gemacht habe.
Durch die Betreuung und Begleitung von anderen Japanisch-Lernenden konnte ich ebenfalls weitere Erfahrungen sammeln welche Vorgehensweise sinnvoll ist und welche Fehler unbedingt zu vermeiden sind.
Die größten und auch häufigsten Fehler habe ich in diesem Blog-Eintrag einmal zusammengefasst. Manche dieser Fehler sind fatal und verhindern, dass fließendes Japanisch jemals erreicht wird.
Zu lange die Grundlagen lernen
Oft beobachte ich in der Japanisch-Lern-Community, dass Monate- und manchmal sogar jahrelang nur die Grundlagen gelernt werden.
Die Grundlagen sind:
- Grundlegende Grammatik (Satzbau, Partikel, …)
- Einfachste Vokabeln
- Hiragana und Katakana
Diese Dinge sind natürlich absolut essentiell. Doch es macht keinen großen Unterschied ob man diese Dinge einmal im Lehrbuch liest, oder 5 mal liest und dann noch 20 Übungsaufgaben dazu macht. Man wird es sowieso sehr schnell wieder vergessen. Meist schon beim Umblättern der Seite. Das echte Merken und Begreifen, passiert später durch den hundertfachen Kontakt zu diesen Punkten im Rahmen von authentischen Japanischen Inhalten.
Deshalb ist es pure Zeitverschwendung ein Einsteigerbuch monatelang durchzuarbeiten. Besser ist es schnell in die echten Inhalte reinzugehen.
Kein Kontakt zu echten japanischen Inhalten
Wenn man beginnt Japanisch zu lernen, startet man zunächst in einer künstlichen Umgebung. Das heißt sämtliche Inhalte sind gemacht für Japanisch-Lernende:
- Vokabellisten
- Beispielsätze
- Langsam und deutlich gesprochene Dialoge
- Übungsaufgaben
Anfangs ist das gut und sinnvoll, da es den Einstieg in die Sprache erleichtert. Das Problem: Die Meisten verlassen niemals diese künstliche Umgebung. Das Ergebnis ist, dass der Kontakt zu echten japanischen Inhalten komplett fehlt:
- Japanische Youtube-Kanäle
- Bücher
- Podcasts, gemacht für Muttersprachler
- Anime, Filme
- Teilnahme an echten Unterhaltungen
Gelegentlich gibt es natürlich Kontakt zu diesen echten Inhalten. Doch da null verstanden wird, geht es dann meistens sehr schnell und frustriert zurück zur bequemen künstlichen Lernumgebung.
Kanji lernen durch wiederholtes Schreiben
Die konventionelle Methode um sich die Schreibweise von Kanji einzuprägen sieht so aus: Immer wieder schreiben (20 mal, 100 mal). Dies funktioniert ganz gut für die ersten, einfachen 200-300 Kanji (z.B: 一 二 三 四 五 木 山 車).
Doch um authentische Japanische Texte zu lesen, benötigt man rund 2.000 Schriftzeichen. Wenn dann mit dieser Methode versucht wird etwas komplexere Kanji zu lernen (z.B: 感 情 速 度 持) stellt man fest, dass das überhaupt nicht funktioniert. Egal wie oft die Kanji geschrieben werden: Spätestens am nächsten Tag ist alles wieder vergessen.
Unregelmäßig lernen
Ein Fehler den ich selbst anfangs gemacht habe: Ich habe ein bis zwei mal pro Woche für ungefähr 45-60 Minuten gelernt. Das Problem war, dass ich bis zur nächsten Lernsession gefühlt alles vom vorhergehenden Mal wieder vergessen hatte.
Japanisch verwendet andere Schriftzeichen als im Deutschen. Anfangs ist es essentiell diese Zeichen, nach dem ersten Lernen, sehr oft zu sehen. Deshalb ist es die bessere Strategie täglich 20 Minuten zu lernen, als zum Beispiel jeden Sonntag 3h durchzupowern.
Um fließendes Japanisch zu erreichen ist es übrigens nicht nötig jeden Tag stundenlang am Schreibtisch zu sitzen. Tatsächlich kann fließendes Japanisch mit einer täglichen Lernzeit von 30 Minuten in wenigen Monaten erreicht werden. (Die richtige Vorgehensweise vorausgesetzt)
Lernen wie in der Schule
Lernst Du Japanisch wie in der Schule? Falls ja verschenkst Du viel Zeit und machst Dir das Lernen unnötig schwer!
Lernen wie in der Schule bedeutet:
- Einen Kurs besuchen
- Übungsaufgaben und Tests
- Hausaufgaben
- Keine neuen Medien (Apps, Videos, Podcasts, …)
- Sprechübungen mit anderen Lernenden
Jeder der Punkte oben bremst Deine Fortschritte und raubt in vielen Fällen den Spaß am Lernen. (Und Spaß ist Dein Antrieb, denn ohne Spaß und sichtbare Fortschritte wirst Du es kaum schaffen über mehrere Wochen und Monate dranzubleiben)
Frühes Sprechen
Im Internet (Youtube, Blogs, …) geistert im Bezug aufs Sprachen lernen ein Phänomen umher: „Speaking from Day one„. Also übersetzt: „Vom ersten Tag an sprechen“.
Dies wird auch in den meisten Kursen aber auch von Menschen die im Selbststudium unterwegs sind versucht umzusetzen. Meine Beobachtung ist, dass die meisten Japanisch-Lernenden anfangs (natürlich!) noch sehr unsicher mit der Sprache sind:
- Vokabular fehlt
- Satzbau fremd und ungewohnt
- Aussprache der japanischen Laute schwer
Hinzu kommt ein Perfektionismus, den viele in sich tragen. Daher ist es für viele Japanisch Lernende eine regelrechte Tortur früh zum Sprechen gezwungen zu werden.
Es hat auch kaum positive Effekte. Im Gegenteil: Es entsteht so die Gefahr, dass falsche Gewohnheiten entwickelt werden. Denn zu Beginn kann man noch gar nicht wissen wie Dinge korrekt ausgesprochen werden (um dies zu verinnerlichen sind dutzende bis hunderte Hörstunden notwendig). Und anstatt nun möglichst viel echtes und muttersprachliches Japanisch zu hören, muss man sich z.B. in Kursen dann das schlechte und falsche Japanisch der anderen Teilnehmer anhören und kopiert das dann ungewollt)
Die Japanisch-Lehrerin oder der Japanisch-Lehrer hat nicht die Möglichkeit alle Fehler gleich zu korrigieren. Dazu werden anfangs zu viele Fehler von zu vielen Leuten gemacht.
Anstatt früh zu versuchen zu sprechen, ist es sinnvoller die Anfangszeit vor allem mit dem Hören und Lesen zu verbringen.
Falls Du das Bedürfnis hast dennoch früh zu sprechen, dann ist das dennoch möglich. Allerdings nicht in einer Sprachkurs-Umgebung.
Abschließend zu diesem Thema: Frühes sprechen ist in sich schon unlogisch. Denn bevor man selbst korrektes Japanisch erzeugen kann (= Sprechen) muss es erst einmal im Kopf drin sein (= viel Hören/Lesen). Hieraus ergibt sich zwangsläufig die Reihenfolge: 1. Input, 2. Output
Es alleine versuchen
Als ich vor einigen Jahren mit dem Japanisch lernen angefangen habe, bin ich „alleine losmarschiert“. Einige Dinge habe ich glücklicherweise richtig gemacht. Weil ich aber von vielen Dingen „geglaubt habe sie zu wissen“, habe ich auch viel Zeit verschenkt.
Man braucht nicht jeden Fehler selbst zu machen. Und bei der Vorgehensweise zum Japanisch lernen steckt der Teufel oft im Detail.
Deshalb ist meine Empfehlung: Hole Dir jemanden an die Seite, der Dir genau zeigt, welche Vorgehensweise FÜR DICH ideal ist und Dich schnellstmöglich und ohne Mühe zu fließendem Japanisch bringt.
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