2.200 Kanji strichgenau und fehlerfrei schreiben
Deshalb ist Kanji lernen für die meisten so schwer
Kanji sind der Nummer 1 Grund, welcher Dich davon abhält fließendes Level zu erreichen. Und das nicht ohne Grund:
- Es gibt SEHR viele Kanji. Um authentische japanische Texte lesen zu können, benötigt man rund 2.000 Kanji
- Viele dieser Kanji sind sehr komplex (10, 15 oder sogar 20 Striche)
- Die Kanji sehen sich untereinander oft ähnlich und sind kaum zu unterscheiden
Die herkömmliche Methode um Kanji zu lernen sieht folgendermaßen aus: Einige Kanji werden gezielt ausgewählt (oft orientiert man sich hierbei an der Häufigkeit mit der die Kanji auftauchen) und dann wiederholt geschrieben. Einige dutzende oder hunderte Male.
Diese Methode funktioniert ganz gut, für die ersten 200 oder 300 Kanji mit wenigen Strichen (一 二 三 四 木 森 山 心 etc.). Doch sobald die Kanji ein bisschen komplexer werden (und das sind die meisten), stößt man mit der Methode sehr schnell an seine Grenzen (感 素 情 晴).
Wie gesagt sind in der Praxis rund 2.000 Kanji nötig. Nur 300, oder auch 500 Kanji zu lernen hat so gut wie keinen praktischen Nutzen. Selbst wenn Du Dich hierbei auf die häufig vorkommenden Kanji fokussiert, werden in jedem Satz 1-2 Kanji auftauchen die Du nicht kennst. Und diese verhindern dann, dass Du den Text verstehen und lesen kannst.
3 Wege um die Kanji zu meistern
Aus meiner Erfahrung gibt es 3 Wege um mit den Kanji fertig zu werden:
1. Die Kanji gezielt beim Lernen auslassen
Diese Option mag für Dich ein wenig abwegig klingen. Ist aber aus meiner Sicht deutlich besser als zu versuchen die Kanji durch wiederholtes Schreiben zu lernen. Du darfst Dir selbst einmal die Frage stellen: Brauchst Du die Kanji überhaupt?
Wenn es Dir ausschließlich darum geht, Dich verbal auf Japanisch zu verständigen, ist es möglich das zu erreichen ohne Kanji. Lesen ist eine sehr effiziente Methode um Vokabular aufzubauen und auch ein Gefühl für japanische Satzstrukturen zu bekommen. Um ohne Kanji zu lesen, kannst Du spezielle Tools nutzen, welche über den Kanji Hiragana anzeigen (sogenannte Furigana).
2. Die Heisig-Methode
Hierbei werden Mnemotechniken bzw. Eselsbrücken zum Lernen der Schreibweise genutzt. Die Kanji werden in einzelne Bestandteile zerlegt und dann über eine Story wieder zusammengesetzt. Wenn Du Heisig googelst, wirst Du sein Buch und auch viele Anleitungen finden.
Um die Schlagkraft der Methode an einem Beispiel klarzumachen: Ich habe hiermit mit einem täglichen Zeitaufwand von knapp 2h jeden Tag 30 neue Kanji gelernt, sowie die bereits gelernten wiederholt. Nach einem Monat konnte ich also 900 Kanji strichgenau und fehlerfrei aufschreiben. Und dies ist für jeden möglich.
3. Kanji-Lesungen lernen durch VIEL lesen
Eine weitere Möglichkeit: Du verzichtest darauf die strichgenau Schreibweise der Kanji zu lernen (für die meisten sowieso nicht nötig, da der Großteil der schriftlichen Kommunikation auch in Japan digital abläuft = Tippen am PC oder Handy). Stattdessen liest Du SEHR viel. Und zwar Texte bei denen über den Kanji die Hiragana stehen (sogenannte Furigana). Hierbei absorbierst Du die Lesungen der einzelnen Kanji und Wörter automatisch.
Kanji sind der Schlüssel zu fließendem Japanisch
Wenn Du die Kanji einmal gemeistert hast, öffnet sich für Dich das Tor um ein VERDAMMT hohes Sprachlevel zu erreichen. Es wird dann für Dich möglich sein, authentische Texte zu lesen (Japanische Romane, Sachbücher, Manga, Blogs, Kommentare in den sozialen Netzwerken, …). Auf diese Weise lernst Du extrem viele Vokabeln und bekommst ein tiefes Verständnis und einen ausgeprägten Instinkt dafür, wie die Sprache aufgebaut ist und funktioniert. Etwas das kein Lehrbuch Dir beibringen kann.
Mit dieser Basis ist es dann auch möglich:
- Japanisch für Muttersprachler zu hören (z.B. Podcasts)
- Filme und Serien im Original ohne Untertitel verstehen
- Japanische Youtube-Kanäle anschauen und verstehen
- Dich 1h auf Japanisch zu unterhalten (ganz ohne nachzudenken)
Tipps, wie Du jetzt am besten vorgehst
Eine ENTSCHEIDUNG zu treffen, wie Du die Kanji lernen möchtest ist der erste Schritt. (Wiederholtes Schreiben ist wie gesagt keine Option) Wie Du dann genau vorgehst und welche Hilfsmittel und Tools Du am besten nutzt, verrate ich in meiner kostenlosen Fallstudie für Japanisch-Lernende: Die 3 besten Wege um fließendes Japanisch in kurzer Zeit zu erreichen.
Link: Siehe rechts (PC) bzw. am Ende dieser Seite (Mobile). Schaue Dir JETZT meine Fallstudie an.