Mühelos Hiragana und Katakana lernen
Hürden beim Hiragana und Katakana lernen
Hängst Du auch seit Wochen an den Hiragana und Katakana (= zusammengefasst „Kana“) fest?
Die 100%-Falle: Meine Beobachtung ist, dass dies für viele Japanisch-Lernende der Fall ist. Das Mindset hierbei ist: Erst wenn ich die 2x 46 Kana zu 100% beherrsche, mache ich weiter mit anderen Inhalten. Dieses „100%-Denken“ ist jedoch eine Falle, die Dich unendlich viel Zeit kostet.
Jedem, und auch Dir, wird es so gehen, dass es einzelne Kana gibt, mit denen Du auf Kriegsfuß stehst. Egal wie oft Du diese siehst oder schreibst: Du kannst sie Dir einfach nicht merken. Wenn Du nun aber so lange Kana lernst, bis Du wirklich jedes einzelne Schriftzeichen kannst, vergehen Wochen und Monate.
Ein weiterer Fehler den Du vermeiden solltest: Einprägen der Kana durch wiederholtes Schreiben: Die gängige Vorgehensweise um die Kana zu verfestigen, ist es, sie immer wieder aufzuschreiben. Das ist jedoch langwierig, ineffizient und macht auf Dauer auch keinen Spaß.
Ebenfalls ist es negativ, wenn Du die Kana isoliert voneinander lernst. Bedeutet: Du lernst die Zeichen ausschließlich einzeln. Also zum Beispiel:
- あ = a
- え = e
- ガ = ga
- く = ku
In der echten japanischen Welt (Bücher, Manga, Untertitel, Speisekarten, …) wirst Du die Kana später selten isoliert sehen. Stattdessen werden Dir Wörter und Sätze begegnen.
Was Dich noch aufhält beim erfolgreichen Kana lernen, ist Ungeduld: Das heißt genervt davon sein, dass Du einzelne Kana immer wieder vergisst. Und auch die Erwartungshaltung, dass Du die 2 x 46 Kana einmal lernst und dann für immer abgespeichert behälst. Vergessen und Neulernen ist ein fester Teil beim Sprachenlernen. Je mehr Du Dich damit anfreundest, umso entspannter wirst Du sein und umso höher Dein Antrieb weiterzumachen.
Viele Japanisch Lernende kommen mit den Hiragana ganz gut zurecht, kämpfen aber sehr mit den Katakana. Der Grund: Die Katakana werden hauptsächlich für Lehnworte aus dem Ausland bzw. ausländische Namen genutzt. Entsprechend kommen sie viel seltener vor als die Hiragana.
So lernst Du die Kana ohne Anstrengung
Anstatt die Kana dutzend- und hundertfach zu schreiben, kannst Du es Dir viel leichter machen und Eselsbrücken zum Einprägen nutzen:
- あ = a: Mit ein bisschen Fantasie sieht dieses a aus wie ein Apfel. Der senkrechte Strich ist der Stil, der Kreis ist der runde Fruchtkörper, und der waagrechte Strich ist ein Blatt welches am Stil hängt. Schon hast Du die Assoziation あ = a erzeugt.
- く = ku: Findest Du nicht auch, dass dieses Zeichen aussieht wie der aufgerissene Schnabel von einem KUckuck?
Diese Art von Eselsbrücken brauchst Du Dir nicht einmal selbst ausdenken. Es gibt Vorlagen bzw. Anregungen in Büchern oder auch im Internet.
Ein weiterer Tipp: Nutze die „80%-Methode„. Wenn Du 80% aller Kana lesen kannst (= Du siehst sie und weißt die korrekte Aussprache. Du brauchst sie nicht selbst schreiben können), dann hast Du die Kana hinreichend gelernt. Verschwende keine weitere Zeit und mache stattdessen weiter mit z.B. Grammatik- oder Vokabeln-Lernen oder auch dem Lesen. Hier begegnen Dir die Kana am laufenden Band und die bestehenden Lücken (20% der Zeichen) werden sich automatisch und ohne Stress mit der Zeit schließen. Die 80% sind ein ungefährer Richtwert.
Ein echter Booster für Dein Kana-Wissen ist Lesen. Je nach Lesetempo begegnen Dir hier pro Minute dutzende bis hunderte Kana. Da es nicht so viele Kana gibt, wiederholten sie sich zwangsweise ständig. Es ist so unmöglich sie nicht zu lernen.
Ein abschließender Tipp: Verzichte auf Romaji. Romaji sind die lateinischen Buchstaben, welche wir im deutschen Nutzen. Sobald Du die Kana einmal gelernt hast solltest Du die Romaji aus Deinem Japanisch-Lernen eliminieren. Wenn in Deinem Lehrbuch also z.B. eine Vokabel dasteht in der Form:
- Kanji
- Hiragana
- Romaji
- Deutsche Übersetzung
Dann halte die „Romaji-Spalte“ zu. Dies ist am Anfang ein bisschen mühselig, wird aber langfristig belohnt, da Du die Kana so viel schneller lernst. Und: In Japan gibt es offiziell keine Romaji. Wenn Du das Land bereist, wird Dir diese Hilfe nicht mehr zur Verfügung stehen.
Mühelos Kana lesen und schreiben können
Wenn Du die Kana einmal beherrschst, ermöglicht Dir das, die künstliche Welt der Lehrbücher verlassen. Es öffnet Dir die Tür zu echten japanischen Inhalten.
So kannst Du alle Texte lesen, welche mit Furigana versehen sind. (Furigana sind kleine Hiragana über den Kanji, welche die Lesung anzeigen)
Außerdem kannst Du von nun an Nachrichten-Artikel mit Kanji-Browser-Plugins nutzen. Dabei fährst Du dann mit der Maus auf ein japanisches Wort (das in Kanji geschrieben ist) und es geht dann ein Fester auf. Dir wird dann die Hiragana-Lesung sowie die Übersetzung des Wortes angezeigt.
Nicht zu letzt hast Du mit dem Lernen der Hiragana und Katakana die Basis geschaffen um ins Kanji-Lernen einzusteigen.
Konkrete nächste Schritte
Die Kana sind der Einstieg ins Japanisch lernen. Um zu erfahren wie der „Gesamt-Fahrplan“ aussieht und wie Du Dir japanische Inhalte generell besser merken kannst (Stichwort „Magnetisches Gedächtnis„), dann schaue Dir unbedingt meine Fallstudie an. Den Link findest Du rechts (Wenn Du am PC bist) bzw. am Ende dieser Seite (an Mobilgeräten).
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